Freitag, 6. November 2015

Rezi - Vakuum von Antje Wagner


Copyright bloomoon Verlag
Alissa. Hannes. Leon. Kora. Tamara. Bei allen Jugendlichen bleibt am Samstag, den 17. August um 15:07 die Zeit stehen und alle anderen Menschen verschwinden auf mysteriöse Weise. In diesem Vakuum hinterlässt jemand merkwürdige Nachrichten und ein gefährlicher Nebel macht Jagd auf die Jugendlichen.
Grundsätzlich: Klasse Idee, toller Schreibstil. Aber
wahnsinnig chaotische Umsetzung. Es kommt mir persönlich so vor, als wären zwei Ideen ineinander gewürfelt worden und der Klappentext passt mal gar nicht zur Geschichte. Der Hauptbestandteil sind nämlich die Geschichten und Erlebnisse der Jugendlichen, die sich, im Schatten der doch leider eher als nebensächliche Gefahr, was dem Ganzen die Spannung nimmt, des Nebels, verknüpfen und fünf Schicksale dargelegt werden. Der Nebel kommt nur selten vor und hat eigentlich gar keinen Zweck in der Geschichte. Das Vakuum kommt schon gleich dreimal nicht vor und dass die Zeit stehen bleibt und alle Menschen verschwinden ist für das Darlegen der Schicksale der Jugendlichen doch eher unwichtig. Die ganze Geschichte kommt erst ab etwa Seite 200 in Fahrt, und selbst dann gibt es keinen wirklichen Höhepunkt, sondern das Ganze wird auf einem etwas spannenderem Grundniveau erzählt, was zum Glück die eher langweiligen Vorgeschichten der Teenager, die rein gar nichts mit dem Nebel und dem Vakuum, was der Klappentext so schön verspricht, zu tun haben, ablöst. Allerdings wartet man auch dann vergeblich auf den großen Knall, den großen Wendepunkt, darauf, dass etwas passiert. Zum Schluss gibt es noch eine Auflösung, die noch mal völlig zusammenhanglos und ohne großen „Aaaah“-Moment dargeboten wird, ganz davon abgesehen, dass die Auflösung nicht mal logisch ist. Außer es war die Absicht der Autorin, den Leser noch weiter zum Nachdenken zu bringen, wie es weitergeht. Was ich persönlich nicht denke, da es ein sehr in sich abgeschlossenes Ende hat, allerdings eben für den aufmerksamen Leser ein nicht ganz klares/logisches. Die Figuren sind bis auf Alissa und Tamara sehr einseitig, und Alissa und Tamara gabs von der Art her halt leider auch schon zu oft. Die zickige große Schwester, die ein „Geheimnis“ hat, weswegen sie so ist und das adoptierte Kind, dass auf der Suche nach den echten Eltern ist.
Kurz und Knapp – die beiden Geschichten einzeln und besser ausgeschmückt wären sicher absolut lesenswert gewesen, jedoch war die Story leider chaotisch hoch 10, ohne sichtbaren Wendepunkt (auf den ich sehr viel Wert lege), es kommt nicht annähernd an meine Erwartungen bei dem Klappentext ran und hat mich alles in allem eher enttäuscht, deswegen nur 2/10 Punkte.

Titel: Vakuum
Autor: Antje Wagner
Verlag: bloomoon
Preis: TB 8.95€
Erschienen: 10.9.2012
Seiten: 368
Amazon: https://www.amazon.de/Vakuum-Antje-Wagner/dp/384580307X/ref=tmm_hrd_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1464181884&sr=1-1

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