Donnerstag, 31. Dezember 2015

Rezi - Blueprint, Blaupause von Charlotte Kerner

Die hochbegabte Pianistin Iris erkrankt an Multiple Sklerose und weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Damit ihre Talente nicht verloren gehen, lässt sie sich klonen und „erschafft“ somit ihre Tochter Siri, die ihr gleicht, wie ein Ei dem anderen. In einem ewigen Kreislauf aus Verglichen werden und dem Wunsch, die andere zu überbieten, muss Siri sich selber finden, herausfinden, wer sie eigentlich ist. Ein Roman, der mitten in der Debatte um das Klonen von Menschen erschienen ist und 2000 den Jugendliteraturpreis erhalten hat.






Grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, es wechselt immer absatzweise zwischen der dritten Person, in der die Handlung grundsätzlich passiert, und Siris Kommentar aus der Zukunft/über die Vergangenheit. Was nicht weiter schlimm ist. Aber. Siri hat mich gerade zum Schluss hin ganz extrem aufgeregt. Ich habe einen totalen Hass gegen sie entwickelt, weil sie viel zu hart auf ihre Mutter reagiert hat, obwohl der Fakt, dass sie geklont ist, seit sie ein kleines Kind ist, immer allgegenwärtig war, also es ist nicht so, dass sie erst mit 18 erfahren hat, dass sie nicht auf "natürliche" Weise gezeugt wurde, was ein Grund für mich wäre, ihren Ärger zu verstehen. Ihre Mutter liegt im Sterben und Siri meldet sich nicht mal. Und dann ist sie einmal bei Iris am Krankenbett und ist traurig, weil ihre Mutter sie nicht mehr erkennt… Naja. Die anderen wichtigen Charaktere, wie ihr bester Freund Janeck werden für meinen Geschmack viel zu wenig beleuchtet. Auch wird einem eigentlich nicht klar, ob Siri jetzt ihr eigenes Ich gefunden hat, oder ist wie Iris, was meiner Meinung nach eigentlich der Kern der Geschichte ist. Grundsätzlich klingt es wie ein Aufsatz, den ein Schüler gezwungenermaßen geschrieben hat, der dann noch Fachsprache einbaut und das Ganze dann in schlechtes Deutsch übersetzt. Vermutlich hat Frau Kerner 50 Seiten eingereicht, was total gereicht hätte, musste dann aber vom Verlag aus nochmal 150 Seiten schreiben. Keinerlei Höhepunkte, nicht mal zum Schmunzeln anregende Stellen. Okay es war eine Schullektüre, was meine Bewertung sicherlich runterzieht, aber dennoch gebe ich allen Schullektüren die gleichen Ausgangsbedingungen wie den Büchern, die ich mir selber ausgesucht habe. Den Preis von 6.95€ war es jedenfalls nicht wert, ich kann auch die Vergabe des Jugendliteraturpreises an dieses Buch nicht nachvollziehen. By the way: Der Film (2004) ist auch nicht gut, aber wenigstens besser als das Buch, was ja nicht sonderlich schwer ist.

Dieses Buch hat mich nicht wirklich umgehauen, es ist aber grundsätzlich lesbar. Dafür 2/10 Punkte.

Titel: Blueprint, Blaupause
Autor: Charlotte Kerner
Verlag: Gulliver
Erschienen: 1998
Preis: 6,95€  
Seiten: 208
Amazon: https://www.amazon.de/Gulliver-1102-Blueprint-Blaupause-Roman/dp/3407741022/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1464181184&sr=1-1&keywords=blueprint+charlotte+kerner

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